Die Rose als Heilpflanze
Die Verwendung der Rose in der Kosmetik, der Aromatherapie oder in der Kochkunst ist weit verbreitet. Weniger bekannt ist die Rose als Heilpflanze. Doch auch gerade hier lohnt sich eine nähere Beschäftigung mit den vielen Anwendungsmöglichkeiten!
Die medizinische Verwendung von Rosen, ihren Blütenblättern und Früchten, ist nicht neu: Es gibt Hinweise, dass dies seit Jahrtausenden geschieht. Durch das wachsende Interesse an Naturheilmitteln rückte auch die Rose als Heilpflanze wieder verstärkt in das Bewusstsein der Menschen.
Geschichtlicher Überblick zur Rose als Heilpflanze
In Asien, Ägypten und Arabien soll schon vor tausenden von Jahren die Heilkraft der Rose bekannt gewesen und von Mönchen, Naturheilern, aber auch von Ärzten eingesetzt worden sein. Bereits bei den Römern und Griechen der Antike finden wir Nachweise darüber. Die Römer schätzten besonders auch die Wirkung der Rose als Aphrodisiakum. Im 6. Jh. v. Chr. schreibt der Grieche Anakreon, ein Lyriker, über die heilende Wirkung des Rosenbalsams. Hippokrates (um 460 v.Chr. bis 370 v. Chr.), der wohl berühmteste Arzt des Altertums, empfahl die Rose als Heilpflanze u.a. bei Frauenleiden. Im 1. Jh. n. Chr. beschreibt der griechische Arzt Plinius in einem ersten „Rosenkatalog“ 13 Sorten von Rosen mit den Hinweisen auf medizinische Wirksamkeit. Im 8. Jh. n. Chr. ließ Karl der Große Rosen anbauen, um ihre Heilkraft zu nutzen. Im 12. Jahrhundert schreibt Hildegard von Bingen über die Anwendung von Rosen zu medizinischen Zwecken, im 13. Jh. finden sich Hinweise bei Albertus Magnus.
Der Arzt und Wissenschaftler Paracelsus verwendete im 16. Jh. Rosen u.a. bei Kopfschmerz und Schlafstörungen. Der englische Arzt und Apotheker Nicholas Culpeper ging im 17. Jh. auf die Wirksamkeit der Rose bei bestimmten Erkrankungen, wie z.B. Rosenwasser-Umschläge bei entzündeten Augen, ein. Schon seit dem 13. Jh. wurde über fast 600 Jahre die kleine Stadt Provins in Frankreich (nahe bei Paris) das Zentrum der Apotheker-Rosen als Heilmittel. Rudolf Hauschka (1891 -1969), österreichischer Chemiker, Anthroposoph und Gründer der Wala Heilmittel, fand bei der Erforschung der Rose als Heilpflanze ihre harmonisierende und stärkende Kraft.
Wild Rose – die Bachblüte Nr. 37
Dr. Edward Bach (1886-1936) wollte mit seinen 38 Blütenessenzen eine einfache Methode schaffen, um seelische Ungleichgewichtszustände zu behandeln. Seine 38 Blütenmittel ordnete er verschiedenen Gemütszuständen zu und sah die Bachblütentherapie als unkomplizierte Hausapotheke. Bei umfassenderen Störungen kann man aber auch die Unterstützung eines Bachblütenberaters suchen. Bachs 37. Blütenmittel Wild Rose, die Heckenrose oder Hundsrose (Rosa canina), steht für innere Teilnahmslosigkeit und Antriebslosigkeit, weil man die Hoffnung auf Besserung seiner Situation aufgegeben und resigniert hat. Die Einnahme der Essenz unterstützt, dass man wieder die Motivation findet, sich auf ein neues Ziel auszurichten. Original Bachblüten Tropfen Nr. 37 Wild Rose, 20 ml Bachblüten lassen sich untereinander zu individuellen Mischungen kombinieren.
Welche Teile der Rose werden zu Heilzwecken verwendet?
Verwendet werden insbesondere die Rosenblütenblätter, diese sind der heilkräftigste Teil der Rose. Eine wesentliche Rolle bei der Verwendung in der Medizin spielt meist das aus den Blütenblättern gewonnene Rosenöl sowie auch das Rosenwasser. Auch die Blätter und die Rinde der Rosenwurzeln wurden früher durchaus als Heilmittel verwendet. Bewährt ist natürlich auch die Verwendung der Früchte der Rose: der Hagebutten, ein echtes Vitamin-C-Kraftpaket. In jüngster Zeit wurde die gute Wirkung von Hagebuttenpulver bei Gelenkproblemen erkannt. Bei den Rosenblüten (in der medizinisch-pharmazeutischen Fachsprache „Rosae flos“ bezeichnet) sind viele duftende Sorten brauchbar, insbesondere aber die Rosa damascena (Damaszener-Rose), Rosa gallica (Essig-Rose), Rosa gallica officinalis (Apotheker Rose) oder Rosa centifolia (Provence-Rose). Entscheidend für die Verwendung der Rose zu Heilzwecken sind ihre wertvollen Inhalts- bzw. Wirkstoffe. Die vorgenannten Rosenblüten sind beispielsweise reich an wichtigen Gerbstoffen, sie enthalten neben ätherischen Ölen wie Citronellol, Geraniol, Nerol, auch Vitamin A, C und P (Flavonoide), sowie Lipide, Wachs und Harz. Einzelheiten für die Verwendung von Rosenblütenblättern als Arzneimittel sind im Deutschen Arznei Codex (DAC) festgelegt.
Heutige Anwendung der Rose für Heilzwecke
Heute ist die Rose als Heilpflanze wieder zunehmend im Bewusstsein und anerkannt und findet nicht nur in der alternativen Medizin Anwendung. Manches ist bisher nicht wissenschaftlich belegt, hat aber aus der Erfahrungsmedizin dennoch seine Berechtigung. Die Rose findet Anwendung innerhalb der Phytotherapie, der Aromatherapie und auch in der Homöopathie. Eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten gibt es für körperliche und seelische Probleme. Wie anders, so zeigt die Rose ihre besonderen Stärken auch im Bereich der Frauenheilkunde. Die Kommission E des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte befürwortet die Anwendung von Rosenblüten aufgrund der Gerbstoffe und deren adstringierender Wirkung bei leichten Entzündungen im Bereich der Mund- und Rachenschleimhaut. Auch entzündetes Zahnfleisch profitiert von einem frischen Aufguss aus Rosenblütenblättern. Im seelischen Bereich wirkt der Tee aufhellend und entspannend. Wer keine Möglichkeit hat, chemiefreie Rosen aus dem eigenen Garten zu ernten, kann essbare Rosenblüten kaufen.
Wie wirkt Rosenöl?
Rosenöl ist eines der wertvollsten und somit auch teuersten ätherischen Öle. Es wird durch Wasserdampf-Destillation gewonnen. Für einen Liter Rosenöl benötigt man 3-5 Tonnen Rosenblütenblätter und dieser kann durchschnittlich 3000 bis 4000 Euro kosten. Rosenöl entfaltet seine Wirkung bereits ins feinster Verdünnung, weshalb man auch mit einer 1ml-Phiole schon einige Zeit auskommen kann. Eine ebenfalls gute und kostengünstigere Möglichkeit sind 5-10-prozentige Verdünnungen. Dazu wird das ätherische Rosenöl mit Weingeist verdünnt. In der Duftlampe verbreitet es eine entspannende, harmonisierende und aufhellende Wirkung im Raum. Je nach Herkunftsland unterscheiden sich die Preise. Ätherisches Öl Rose türkisch 10% ist meist am preiswertesten. Das bulgarische Rosenöl ist besonders edel und daher auch teurer. Die Rose mischt sich gut mit anderen ätherischen Ölen, besonders bewährt zur Entspannung ist eine Mischung mit Salbeiöl wie beispielsweise in dem Kissenspray nach Hildegard von Bingen: Der Salbei besänftigt und die Rose entspannt – da schläft man gut!
Professor Dietrich Wabner, anerkannter Spezialist für Aromatherapie, beschreibt die Heilwirkung des Rosenöls u.a. als adstringierend, antibakteriell, antiviral, blutstillend, entzündungswidrig, hautregenerierend, krampflösend, herzwirksam, magenwirksam, leberwirksam, Gallenfluss anregend, antidepressiv, ausgleichend, beruhigend und psychisch stabilisierend. Auch das Rosenwasser, das Hydrolat, ist ein wertvoller Helfer u.a. zur Wundreinigung.
(für mehr Informationen zum „Taschenlexikon Aromatherapie“ von Prof. Wabner
bitte auf das Buchcover klicken)