Die Zistrose – rosenähnlich und heilkräftig
Die heilkräftige Zistrose ist keine Rose im eigentlichen Sinne, d.h. sie gehört nicht zu den Rosen, sondern sie bildet ihre ganz eigene Gattung in der Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae), die 22 verschiedene Arten umfasst. Man zählt die Zistrose zu den rosenähnlichen Gewächsen (Rosidea). Die rosa Blüten der Zistrose sehen der Heckenrose, der Rosa canina sehr ähnlich. Deutlich anders aber als bei den Heckenrosen wirken die Blätter der Zistrose (Cistus incanus) etwas verschrumpelt oder zerknittert, was ihr aber nichts von ihrer rosenähnlichen Schönheit nimmt. Im Jahre 1999 wurde die Zistrose (aus Griechenland) als „Arzneipflanze Europas“ ausgezeichnet.
Die Besonderheit der graubehaarten Zistrose
In der Volksheilkunde nimmt Cistus incanus, die graubehaarte Zistrose, eine besondere Stellung ein. Man erkennt sie leicht an ihrer grauen Behaarung der Blätter und Stängel. Die Pflanze erreicht je nach Standort eine Höhe von 30 cm bis zu einem Meter. Nicht sichtbar, aber sehr bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Zistrose nahezu feuerfeste Wurzeln hat. Das hilft ihr sehr beim Überleben in den Gebieten, in denen sie zu Hause ist und die oft von großen Flächenbränden heimgesucht werden: im Mittelmeerraum. Die Pflanze blüht vom Frühjahr bis Frühsommer. Im mitteleuropäischen Raum, z. B. in unseren Gegenden, wächst sie nur vereinzelt und gezüchtet in Gärten. Wer sie im eigenen Garten haben möchte, kann die Zistrose im Versandhandel erwerben.
Anbau und Ernte der Zistrose
Grundsätzlich wird die Zistrose in Südeuropa nicht kultiviert, sondern wächst wild. Sie wird im optimalen Fall von Hand geerntet und an der Luft getrocknet. Im Gegensatz zur Rose, bei der die Blütenblätter verwendet werden, werden bei der Zistrose zu Heilzwecken meistens die grünen Blätter genutzt. Das Teekraut Cystus 052 © enthält dagegen die kompletten Triebe, d.h. neben den Blättern und Blüten auch einen gewissen Anteil frisch verholzter Stengel. Dies deshalb, weil so der Gehalt an Vitalstoffen am höchsten ist, denn die Zistrose konzentriert ihre wertvollen Vitalstoffe zum größten Teil
in den verholzten Trieben oder kleinen Zweigen.
Cistus incanus in der Heilkunde
Schon seit Jahrtausenden wird die Pflanze wegen ihrer Wirkstoffe, in der Naturheil- und Volksheilkunde erfolgreich eingesetzt. Hierbei wurde auch das Harz aus dem Pflanzenkraut (nicht den Blütenblättern), das sogenannte Ladanum, als Wundheilmittel genutzt. Auch für Räucherungen wurde das Harz gerne verwendet. Meist jedoch wurden die Blätter gesammelt und eingesetzt. Das ätherische Öl der Zistrose hat einen warmen, balsamischen Duft. Gabriela Stark schreibt über das Cistrosenöl: „Es ist ein wunderbares Wohlfühlöl, wenn wir Geborgenheit und Wärme brauchen.“
Zistrose – die Arzneipflanze des Jahres 1999
1999 wurde die Zistrose von der Herba Historica zur Europäischen Arzneipflanze des Jahres erkoren. Nachdem die Pflanze lange Zeit in Vergessenheit geraten war, haben jüngere wissenschaftliche Untersuchungen ihr Heilvermögen wieder ans Licht gebracht. Dass wir heute wieder auf ihre Heilkräfte aufmerksam geworden sind, ist sicherlich den intensiven Studien von Dr. Georgios Pandalis zu verdanken. Eine Untersuchung des LEFO-Instituts für Lebensmittel und Umweltforschung (Ahrensburg) bestätigte das enorme Heilpotential von Cistus incanus: Demnach hat Cistus-Tee mehr als einen vierfach höheren Gehalt an Antioxidantien als Rotwein und drei mal so viel wie grüner Tee zu bieten. Warum sind diese Antioxidantien so wichtig? Wenn der Mensch Umweltgiften, Rauchen, Alkohohl, Stress u.ä.m. ausgesetzt ist, bildet der Körper vermehrt die sog. Freien Radikale, die zellschädigend wirken. Antioxidantien können diese Freien Radikale neutralisieren.
Entscheidend für die starke antioxidative Wirkung der Zistrose ist ihr hoher Gehalt an Polyphenol. Die Graubehaarte Zistrose gilt als eine der polyphenolhaltigsten Pflanzen Europas. Diese Eigenschaft macht die Zistrose als Virenblocker so wertvoll! Was aber ist in diesem Zusammenhang nun das Besondere an den sogen. Polyphenolen? Diese sekundären Pflanzenstoffe besitzen u.a. die Eigenschaft, Viren und Bakterien zu umhüllen und verhindern damit ihr Eindringen in die Körperzellen.
Durch diesen enorm hohen Gehalt an Polyphenolen bewirkt ein regelmäßiger Gebrauch von Cistus incanus aber auch eine gute Stärkung des Immunsystems, des Herzens und kann durch die Neutralisierung von Freien Radikalen auch eine Krebsprophylaxe sein.
Die äußerliche Anwendung bei Hautproblemen, z.B. Neurodermitis, erfolgt durch Bäder, Aufgüsse, Umschläge und Salben. Daneben sind für die innere Anwendungen der Einsatz von Tee, als Sud, Kapseln und Lutschtabletten möglich. Eine Nebenwirkung ist bisher bei keinem der Produkte bekannt.
Wer sich intensiver mit dieser interessanten Heilpflanze beschäftigen möchte,
dem seien folgende Bücher zu empfehlen: